Idealismus oder Realismus

Idealismus ist philosophisch nicht das Vertreten einer Überzeugung bzw. eines Ideals. Das ist nur die Verwendung des Wortes im Alltag. Ebenso wenig ist ein Materialist ein Mensch dem es um den materiellen Lebensstandard geht, bzw. der umgangssprachliche Realist einer, der sich keine Illusionen macht.

Es geht philosophisch viel mehr darum, was das Primäre ist: Im Idealismus wird der Geist – oder die  Idee – als das Eigentliche und Ursprüngliche der Welt unterstellt. Diese Kraft ist Ursache der materiellen Welt (Schöpfung durch einen Gott), bzw. der Ursprung unserer Erkenntnisfähigkeit, oder gar für unser eigenes Erdenken der Welt (es gibt diverse Varianten des Idealismus‘).

Im Gegensatz dazu sehen die Realisten oder Materialisten die Materie als das Primäre der Welt. Unterstellt wird, dass es eine Wirklichkeit gibt, die von uns und unserem Denken unabhängig ist. Diese materielle Welt bedingt alle unsere Erfahrungen und Erkenntnisse. Diese äußere Wirklichkeit bewirkt die innere.

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Dazu ein kurzer Auszug aus dem Kapitel „Der Geist in der Materie“:

»Ist denn alles Geist oder alles Materie?«

»Mit diesem Entweder-oder beschäftigen sich leider viel mehr Wissenschaftler und Philosophen als damit, dass Geist und Materie zwei Erscheinungsformen des Einen sein können. Die Materialisten können nichts entdecken, was das Stoffliche als Produkt des Geistigen erklärt, die überzeugten Idealisten behaupten, die Welt sei nur ein Denkmodell.«

»Und welche Position beziehst du?«

»Eine kleine im großen Spiel vom Werden des Geistes in der Materie.«

»Spiel klingt zwar gut, doch ist bei dir zu befürchten, dass es ein staubtrockenes Logikspiel wird.«

»Es ist ein Detektiv-Spiel, das wir mit diesem ersten Indiz starten: Wir kennen geistlose Materie, nicht aber ohne Gehirn hervorgebrachte Gedanken.«

»Hohle Köpfe findet man leichter als Geistesblitze.«

»Die Materialisten folgern, dass das Geistige ein Produkt des Physischen und somit Teil der Kausalmaschine ist. Sie sind überzeugt, man könne mit besseren Daten, Formeln und Computern auch das menschliche Verhalten, etwa das eure, exakt vorhersagen. Ich sehe das nicht so.«

»Tröstlich. Uns kam es zuletzt so vor, als wüsstest du, was wir denken, sagen oder tun werden.«

»Dieses erstes Indiz widerlegt allerdings nicht die Vermutung, dass es eine Art Informationsfeld geben könnte, das zwar ohne Stoff existiert, sich jedoch durch die Evolution im Materiellen verdichtet.«

»Materie als Kollektor für geistige Energie?«