Schild

Schilde gehören zu den ältesten Abwehrwaffen. Die ersten waren auf Holz oder Flechtwerk, oft mit Häuten bzw. Leder bespannt. Später wurden sie mit Metallteilen verstärkt und schließlich ganz aus Metall gefertigt.

Denn je wirkungsvoller die Angriffswaffen wurden, desto stabiler mussten die Schilde sein, auch wenn sie dadurch schwerer wurden. Geführt werden sie entweder an einem zentralen Griff, der hinter dem Schildbuckel liegt, oder an Lederschlaufen für Unterarm und Hand.

Der Ausspruch, dass jemand etwas im Schilde führt, hatte ursprünglich genau die umgekehrte Bedeutung wie heute. Denn die Ritter führten ihr Wappen im Schilde (eingraviert und bemalt), gaben sich also offen und zumeist stolz zu erkennen.

Auch die Handwerker hängten ein Informations-Schild vor die Türe, um ihre Leistungen anzubieten. Etwa eine Rasierschale, einen Schuh oder eine Brezel.

Man konnte aber auch etwas Böses im Schilde führen: etwa das Symbol eines Totenkopfes, Teufels oder ein Hexengesicht, um den abergläubigen Gegner zu erschrecken.

Heimtückischer war es, hinter dem Schild einen Dolch zu befestigen. Denn so verbarg eine offen zur Schau gestellte Schutzwaffe eine Angriffswaffe. Es wurde also ein falscher Anschein erweckt.

Diese Bedeutung hat sich gehalten, wenn man ausdrücken will, dass jemand etwas heimlich plant. Man sagt, er führt Böses im Schilde.

Einige Reptilien bilden zum Schutz Platten aus Horn – das ist umgebildete, verfestigte Haut – die man ebenfalls Schild nennt.

Dagegen schützen sich Schildkröten (wie der unserer Kassiopeia) aus Umbildungen von Wirbelbögen und Rippen, also aus Knochen. Sie besitzen somit kein Innenskelett, wie wir und die meisten Tiere und wir, sondern ein Außenskelett. Dieses nennt man Panzer.

Eigentlich müssten also die Schildkröten Panzerkröten heißen.

Dies ist ein Klickwort zum Hör-, Seh- und Klickbuch “Uri durch den Spiegel” von Karl-Josef Durwen